Der Zauber der unendlichen Liebesgeschichte erweckte die Eine.
Als ich Sie das erste Mal sah, brachte dies den Sommer meines Lebens. Ich wusste nicht welche Möglichkeiten sich in der Liebe verborgen hielten.
Der Prinz, der seine Geliebte für alle Zeiten mit dem Pferd vom Anbeginn der Zeit bis in die Unendlichkeit in Zweisamkeit begleitete, den hatte ich, bevor ich die Eine traf, seit meiner Kindheit nicht mehr gesehen.
Ihr erster Blick, ihr erster Schritt in meine Richtung, ihre erste Berührung regten meine Neugier an diesem ersten Tag unserer Begegnung auf das, was sich alles in mir verändern sollte.
Die Magie, die Fantasie meiner Selbst wuchs über sich selbst hinaus – ein Mensch, durch den ich die Liebe fand, von der ich einst dachte, dass sie ein Märchen wäre.
Sie ließ mich mein tiefstes Inneres in der Liebe erkennen, meine Art, die Welt zu betrachten, meine Art mit der wahren Liebe zu wachsen. Sie war die Eine, die ich im Grunde schon immer gesucht hatte. Die, mit der ich auf diesem Planeten Hand in Hand durch alle Zeiten laufen konnte.
Ich liebte sie mehr als mir die Liebe verriet. Erwartungen wurden süßlich gebrochen, Wahrnehmungen wurden köstlich durchbrochen, mein Geist wurde befreit und weitete sich, wurde in der Liebe deutlich reifer, mein Standpunkt zur Liebe erweiterte sich zu Raum und Gestalt.
Falls meine Kinder mich je fragen würden, ob schon einer je diese Liebe, die alle Fantasie übertrifft, je fand, so würde ich antworten, dass Menschen Ozeane durchqueren würden, um das zu spüren, es wenigstens einen Tag lang zu erleben, was ich einst fand.
So rein und ehrlich ich sie zu Beginn wahrnahm, so wenig gewahr war sie sich ihrer inneren Schönheit, und doch strich der Hauch einer unendlichen Liebesgeschichte durch uns hindurch.
Jeder Beginn versüßt den bitteren Abschied.
Ich will mehr als ich es mir je erträumt hätte, der Liebe, welche ich mit Stolz in mir trage, mit meinem Herzen vertrauen, ich will sie kleiden und um mich haben, damit sie wachsen kann und zum Licht meiner Sinne aufsteige und mit mir Schritt für Schritt im Guten wie im Schlechten sei.
Die Eine sah es schon zu Beginn, was ich erst am Ende dieser Liebe erkannte. Doch nun haben sich meine Augen geöffnet für die Frau meines Lebens. Ich bin offen für das Neue, die Liebe aus Fleisch und Blut, die lügt – wie das Leben. Ich will in einer Beziehung verweilen, mit all ihren Vergänglichkeiten und sehe eine andere an meiner Seite als zu Beginn – nicht mehr den Traum, nicht das Ideal, sondern die Offenheit für Wirklichkeit und ihre Begegnungen. Sie verführen mich, Ja zu sagen zum Leben.
In mir lächelt die Eine, die dies von Beginn an erkannte.
Raul Uyar ist ein romantischer Dichter, der die archetypische Liebe auf seiner Heldenreise durchs Leben erforscht, traumtänzerisch seine Kreise zieht und sich philosophisch den Wagnissen des Lebens widmet. Seine Leidenschaft sind Liebesbriefe. Seine Leidenschaft ist die Untertreibung, das Gigantomanische. Seine Leidenschaft ist es, sich aus Freude an der Liebe einen Spaß zu haben. Dass unser Leben mystisch sein und man trotzdem darüber lachen kann, das ist ihm wichtig.