Death to the Dating-Paradox: „Du musst lügen, aber: Du darfst nicht!“

Es gibt eine unausgesprochene Vereinbarung bei Dates, nichts zu Forderndes und nur Positives über sich zu erzählen. Wer etwas Preis gibt, gilt als zu schwach oder verzweifelt, um zu lügen. Man/Frau denkt: „Er/Sie bemüht sich nicht einmal mehr, seine Fehler zu verheimlichen.“

Die Persönlichkeit, die aus einer langen Reihe Dates entsteht, in denen man/frau versucht jemand darzustellen, der man/frau nicht ist, sind AngeberInnen, die sich heimlich, für ihr sich selbst schämen. Weil sie sich dem Zwang lügen zu müssen und dem daraus folgenden Scham nicht unterwerfen wollen, geben viele das Daten auf, obwohl sie zutiefst einsam sind.

Fuck. Na gut, und was hilft?

Die Kunst der Konversation und der Mut sich sexuell zu leben sind, in kurzen Worten, das einzige, was einem vor dem Herz- und Hirntod durch anhaltendes Daten bewahren kann.

Das muss nicht einmal damit beginnen, dass du redest, was du möchtest. Gib dir Zeit die Person wahrzunehmen, bevor du deine nächste einzig wahre Liebe in sie hineinprojizierst. Ist der Kontakt erst mal am Laufen, dann:

1. Observe and Listen:

Es beginnt damit, dass du zuhörst, damit du weißt, ob es sinnvoll ist zu bleiben oder zu gehen.

  • Nimm wahr, um die gemeinsame Gegenwart zu genießen.
  • Nimm wahr, um die andere Person kennen zu lernen.
  • Nimm wahr, ob die andere Person mit dir sexuell sein möchte und verwechsle diese Reinfolge nicht unabsichtlich. 😉

2. Talk what matters:

Rede, was dir wichtig ist oder spar’s dir überhaupt. Ständig belangloses Zeug zu reden ist die beste Methode ein oberflächlicher Idiot zu werden. Auf der andere Seite ist es auch ok, wenn du mal Blödsinn reden willst. Das Problem ist, zu viele glauben, alles was sie sagen ist wichtig und interessant. Davon leben die Porno- und Alkoholindustrie.

3. Be fuckable, but don’t give a fuck:

Wer Sexualität teilen will, muss sie zuerst selbst leben, muss berühren, in die Augenschauen, Umarmen und öffentlich genießen können, sagen und zeigen was man/frau möchte und ebenso klar was einem nicht passt. Damit können zwar viele Leute nicht, aber wenn du ein geiles Leben haben willst: „You must not give a fuck!“ „Fuck, was die anderen reden!“

Was zählt sind deine Orgasmen! Deine eigene Ektase! Deine eigene unmittelbare Erfahrung. Die Menschen verbringen zuviel Zeit mit Arsch-kriechen und Füße-lecken, ohne dabei eine einzige sexuelle Erfahrung zu machen. Wer sich von der Angst leiten lässt wird ein Feigling. Habe Mut Kontakte zu initiieren und/aber auch abzubrechen und du wirst HeldIn. Das gilt vor allem auch für den eigenen Kontrollzwang: „Fuck Kontrolle!“

Kontrolle ist ein Spiel. Inspiriert sein und zu inspirieren dagegen, ist ein Art zu leben.

Du willst nicht wissen, wie deine nächster Sex genau aussehen wird. Was du willst, ist geil drauf zu sein, neugierig zu sein, was als nächstes kommt. Zuviel Plan ohne Aktion ist, als würdest du dich im Restaurant, damit zufrieden zu geben, die Speisekarte zu essen.

Lebe deine Sexualität, wann, wo und wie du willst, finde Menschen mit denen du sie teilen kannst. Berühre, Küsse, Umarme, Ficke! Nichts beeinflusst eine passende Partnerwahl besser, als wenn du regelmäßig berührst, umarmst, küsst und fickst.

Epilog: „The Fuckers determine the meaning of the fuck!“

Vieles, was hier geschrieben worden ist, ist denjenigen, die sich mit der Problematik bereits beschäftigt haben schon bekannt. Wissen ist aber nicht genug. Wir müssen es anwenden. Immer und immer wieder. Wir haben es oft genug erlebt, dass uns die Leute zutexten, während wir längst im Bett liegen sollten. Besser noch: Wir müssen vergessen, dass wir es wissen, aufhören darüber zu reden, wenn es bereits gesagt wurde, oder von vornherein klar ist. Das höchste Wissen über geilen Sex existiert nämlich nur im Moment – in dem Moment, wenn wir es tun… 😉