Nahrung ist ein Politikum für Frauen und Männer, für Tiere und Pflanzen, für alle Lebewesen dieser Welt. Wie wir essen bestimmt, was für ein Lebewesen wir sind. Es bestimmt unsere Gene, ob Gendefekte aktiviert werden, ob wir gesund und geistig aktiv bleiben. Es bestimmt unser Nervensystem und unser Gemüt; unsere Bewegungen, unser Emotionieren, was wir uns vorstellen können und was wir bereit sind zu erleben.

Wenden wir uns also als erstes den Pflanzen zu und lernen aus unserem Umgang mit Ihnen. Wir lernen was es bedeutet ein Organismus, ein Lebewesen zu sein.

Das ist der Keimling der ökologischen Wende.

„Nahrung – und das müssen wir uns vergegenwärtigen – ist ein Politikum. Dem Satten mag das gar nicht schmecken, aber jede Minute stirbt ein Kind den Hungertod

Veränderung beginnt im kleinen: Mit deiner Essgewohnheit. Die Sprosse hilft auf diesem Weg. Wenn wir bereit sind, unsere Passivität aufzugeben, finden wir in der gärtnerischen Arbeit und ihren Früchten Kraft und Selbstvertrauen. Der Zorn über unser stumme Ohnmacht weicht neuer Zuversicht. Ein Akt der Selbstschöpfung beginnt.(..)

Mit Sprosssen kehren die Töchter der großen Mutter Erde zurück und weisen in die Zukunft. Doch auch
der Mann wendet sich heute, wie in der Vorgeschichte der Sammler, dem pflanzlichen Anbau dem Schutz der Vegetation, mit wachsender Aufmerksamkeit zu.

Nur was als Gedanke existiert, kann Wirklichkeit werden. Die Zukunft hat schon begonnen, gebrauchen wir unseren Verstand und gehen wir mit vollem Herzen an die Arbeit.

In allen historischen Epochen war es die Aufgabe der Frau, für Nahrung zu sorgen. Doch auch der Mann wendet sich, wie in der Vorgeschichte der Sammler, den pflanzlichen Anbau, dem Schutz der Vegetation, mit wachsender Aufmerksamkeit.“

Rose-Marie Nöcker – Das Grosse Buch der Sprossen und Keime S.16-17

Der sich eröffnende Weg darf nicht nur überblickt, er muss auch gegangen werden.
Jean Gebser