Meditation ist immer Tai Ji, gelebte Stille, Ruhe in der Bewegung. Was wir als Einheit von Yin und Yang kennen ist das Symbol für Tai Ji, das Symbol von der Einheit der Gegensätze, die das Leben bestimmt. Wir schlafen und wachen. Wir tun und ruhen. Wie auch immer wir tun, es wird sich als eine Einheit in Bewegung realisieren. Die Balance von Einheit und Stille ist eine Perspektive, die für jede Lebensform zuträglich ist. Tai Ji ist mehr als nur ein Set von Bewegungen aus der chinesischen Kampf- und Heilkunst. Tai Ji ist ein Lebensprinzip, das sich in all unseren Tätigkeiten, die aus der Stille aus der Ruhe entstehen, ausdrückt. Tai Ji ist ein Ausdruck, für das Verständnis der Bewegungen des Lebens als Einheit von Ruhe und Aktivität.

Es ist sinnvoll dieses Verständnis in allen unseren menschlichen Tätigkeiten wahrzunehmen und zu kontemplieren. Dieses Wahrnehmen zeigt Bewegung als Musik des Lebens, jede Bewegung als Teil eines rhythmischen Schauspiels. Grundlage ist die Emotion des Wohlbefindens und der Ruhe. Bewegung kommt immer aus der Ruhe und sie kehrt nicht nur irgendwann in den Zustand der Ruhe zurück, sie ist in ihrer Regelmäßigkeit, in ihrer Dynamik auch immer gleichzeitig Ausdruck von Ruhe, weil sie als Bewegung ohne diesen Hintergrund gar nicht erkannt werden könnte.

Das trifft zum Beispiel auf jede Abfolge von Lauten beim Sprechen zu. Der Atem trägt, auch wenn er nicht gerade zum Ton wird, alles Gesprochene. Verlieren wir diesen gleichmäßigen rhythmischen Atem, erschöpfen wir uns schnell beim Reden und Zuhören. Ist das Gesprochene Ausdruck einer aktivierenden und gleichzeitig regenerierenden Dynamik, wie im erfüllten Gespräch oder im Zuhören eines Redners, der uns mühelos berührt, der Fall, klingen die Worte, wie Musik in unseren Ohren und die Zeit vergeht wie im Flug.

Als Menschen deren Alltag zum Großteil von Sprechen und Zuhören erfüllt ist, erscheint es sinnvoll, die Prinzipien des Tai Ji im Lauten, Tönen und Sprechen zu meistern, weil jeder Stress, jede unnötige Anspannung, in Gesicht, Geist und Körper eine alltägliche Belastung wird. Jedes Wohlfühlen, jedes zur Ruhe kommen, jedes beschwingte Zulassen, dass sich der Atem in Ton und Rhythmus verwandelt, beschwingt unser alltägliches Leben und regeneriert uns.

Wir wollen uns in diesem Blog einem weiten Spektrum, wie wir Tai Ji erfahren können widmen. Der erste Beitrag, die Grundprinzipien fördern die Wahrnehmung von meditativen Zuständen. Sie fördern unsere Realisierung, wenn wir meditative Erfahrungen erleben. Gleichzeitig möchte ich im nächsten Beitrag, die Möglichkeit geben Tai Ji/ Meditation im Genuss einfacher Bewegungen erleben zu können. Hierbei empfiehlt sich eine einfache, beschwingte Herangehensweise, als würde man mit Freunden Musik machen. Es geht primär darum, die gemeinsame Freude an den Möglichkeiten der Bewegung zu teilen.

Die folgenden einführenden Clips, eignen sich dafür hervorragend, weil sie ursprünglich eine Zusammenstellung für meinen guten alten Freund Bernard ist. Als Kybernetiker, Psychologe, ein englischer pensonierter Urvater der E-Pädagogik, hatte ich ihm schon seit langem ein Set von einfachen Übungen für den Genuss der Bewegung in Garten und zu Hause versprochen. Nun kann jede und jeder an diesem Genuss im eigenen Garten / im eigenen Haus Anteil haben.

P.S.: Das Rauschen der Outdooraufnahme kann störend sein, ist aber auch metaphorisch! Alle Meditation findet vor dem Hintergrund des Rauschens des Alltagslebens statt und nur wer gelernt hat, inmitten des Alltagslebens zur Ruhe zu kommen, kann erfahren, was Meditation, was Tai Ji tatsächlich bedeutet.