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„Lucas: Somebody at Peace must not necessarily be asleep.
Christiana: Not at all, but it’s good to be at Peace when asleep.“

All is well, that ends well und was immer Mann oder Frau getan haben als sie wach waren, ein friedvoller Schlaf ergänzt es oft ideal, wenn wir nicht gerade Auto oder Fahrrad fahren.

Unsere Geschichte beginnt damit, dass ich in der Meditation sage, dass es in Ordnung ist, wenn man einschläft, und dass die Meditation die Art und Weise, wie man schläft, und damit auch das Unbewusste, verändert. Und viele Menschen diesen tiefen Entspannungszustand mit Schlafen assoziieren und haben einen sehr starken Umschaltmechanismus, der sie automatisch in den Tiefschlaf versetzt, sobald sie dieses Maß an Entspannung erreicht haben. Und die Meditation regelt diesen Mechanismus und befreit ihn, sodass er sich selbst wieder regulieren kann. Und er wird natürlich unglaublich verstärkt durch die Meditation. Man lernt sich immer schneller in den Zustand der Tiefenentspannung versetzen. Das wird durch suggestive Trance-Bilder verstärkt wie Himmel, Sonne, Wolken und Meer, mit denen man wieder Entspannung und zur Ruhe kommen assoziiert.

Und die Frau eines Mannes, der in den Stunden immer einschlief, ist darauf zu mir gekommen und hat erzählt, dass dessen Sohn gestorben ist bei einem Autounfall und dass er deswegen Nachts nicht schlafen kann, aber so gerne in die Stunden kommt, weil er hier so richtig erholsam schläft. Und heute ist wieder eine Frau eingeschlafen und ich habe sie gefragt, als sie gegangen ist, und sie hat erzählt, dass sie auch nicht gut schlafen kann momentan, und dass es so schön war für sie, dass sie wieder einschlafen konnte.

Und wovon der Geist befreit wird, ist die Sucht, Probleme zu lösen, deren Lösungen mehr neue Probleme generieren; eine Befreiung aus dem Hamsterrad des Fortschritts- und Verbesserungsdenken.

Und ich habe zuerst in die Menschheitsgeschichte eingeführt, als Weihnachtsgeschichte, die Menschheitsgeschichte der Liebe, weil das Zusammensein können, ohne etwas vom Anderen zu erwarten, und dieses vollkommen Entspannen in der Gegenwart anderer erleben zu können, die Basis für Heilung des Einzelnen sowie der Gesellschaft ist.

Wir planen für die Zukunft und verlieren dabei das Erleben der Gegenwart, und eben diese Zukunft werden wir aber nur als Gegenwart erfahren, die wir selbst als mangelhaft erleben, weil wir nicht in der Gegenwart, sondern für die Zukunft leben. Wir werten kontinuierlich die Gegenwart, und das was in ihr passiert, als weniger wichtig ab, weil wir auf die Resultate unseres Handelns in der Zukunft fixiert sind.

Dieses Experiment der vollkommen Entspannung und dieser halbstündigen Trance, die beide den Geist aus der Fessel des ständigen Denkens befreien und in die Reichhaltigkeit von Imagination und Wahrnehmung entführen.

Diese Meditation habe ich als Kurzmeditation in der Taiji-Klasse ausprobiert, inspiriert vom Leiden eines Freundes, der kurz vor einer schweren Augenoperation steht, und auf einem Auge die Fähigkeit zu Lesen verloren hat.

Ich habe die Stunde mit einer dreiminütigen, vollkommenen Stille Meditation begonnen, bei der sich alle möglichst raumeinnehmend (Power-Posing) auf den Boden legen und nichts tun. Mit der Hilfestellung, dass es auch nichts zu denken gibt, dass man keinen Gedanken weiterdenken oder zu Ende denken muss, der auftaucht, und dass man nicht atmen muss, das heißt in keiner Weise den Atem verändern muss, sondern beobachten kann, wie der Atem von selbst passiert.

Ziel des Taiji war es, diese vollkommene Entspannung, die man durch das vom Boden getragen werden im Liegen erlebt, und den tiefen, gleichmäßigen Atem des Liegens in die aufrechte Bewegung mitzunehmen.

Während des Taiji habe ich nichts angesagt, weil dann der Atemrhythmus nicht mehr natürlich ist. Niemand kann Einatmen sagen, und dabei gleichzeitig Einatmen. Sprechen kann man nur beim Ausatmen. So verhindert das Ansagen selbst den natürlichen Atemrhythmus, und es ist auch ein ständiger Hinweis auf die Ebene des Geistes, des Denkens, das beurteilt, weg von der unmittelbaren Erfahrung.

Ich habe mir die Kurz-Meditation durchgedacht und habe das selbst in der U-Bahn ausprobiert. Bei der UNO war eine englische Reisegesellschaft, und ich bin mit geschlossenen Augen im Kutschersitz gesessen. Als diese Gruppe aussteigt, höre ich eine Engländerin sagen: “Oh, somebody there is really at peace.” Und die ganze Gruppe lacht, weil sie annimmt, dass jemand, der so friedvoll dreinschaut, nicht wach sein kann, sondern schlafen muss.

Wir erwarten einfach nicht, dass jemand im Wachzustand so entspannt und friedvoll sein kann. Wir gönnen uns normalerweise weder diese vollkommene Entspannung, noch den diesen Frieden, diese Ruhe, die damit einher geht. Von einer solchen Ruhe können die meisten Menschen eben nur träumen. Sie ist das Resultat jahrelanger genussvoller Praxis. Wenn wir es wagen aus den Alltagszwängen wegzugleiten und zu sich zu kommen, stellt sich das wunderbare mit der Zeit von selbst ein und gewinnt an Schönheit und Tiefe.

Es beginnt bereits in der Vorstellung, wir könnten das tun…